Software-Update: RTo8 wird zu „RTo8.1“ mit Traktionskontrolle

Software-Update: RTo8 wird zu „RTo8.1“ mit Traktionskontrolle

Manchmal ist es auch gut, das Rad nicht neu zu erfinden. Denn gerade die Tatsache, dass im RTo9-Antriebsstrang wieder die gleiche Inverter-Motoren Kombination wie bereits im RTo8 eingesetzt wird, schafft nun neue Freiräume. Ein Entwicklungsschritt, der in den letzten Jahren etwas zu kurz gekommen ist, wird plötzlich möglich. Die effektive Entwicklung von neuen Softwarefunktionen und Parameteranpassung direkt am funktionierenden Fahrzeug. Lange vor der Inbetriebnahme des RTo9!

Während ganz offiziell die Konstruktionsphase in Zeichnungserstellung, Materialbeschaffung und Fertigungskoordination übergeht, sind normalerweise die Elektroniker in dunklen Kammern am Platinen-Layouten, Sensoren evaluieren und Kabelbaum planen. An Software-Evaluierung nicht zu denken, so zumindest die letzten Jahre. Dass es auch anders geht, wurde nun eindrücklich bewiesen. Dem milden Wetter am 15. Januar 2015 sei Dank konnten wir mit dem RTo8 auf der Teststrecke im BOSCH Werk Schwieberdingen unsere ersten Testfahrten des Jahres 2015 abhalten. Ein neues Funktionsmodul direkt innerhalb der Invertersoftware ermöglicht eine zeitlich hochaufgelöste Schätzung des Radschlupfes, die die Basis für eine neue Traktionskontrolle darstellt. Während in den vergangenen Jahren stets der Flaschenhals in unpräzisen Sensordaten und der leider vordefinierten Geschwindigkeit des Datenaustausches im Fahrzeugweiten CAN-Bus System lag, kann nun – dank der neuen inverterintegrierten Lösung – auf einem ganz anderem Niveau an einer Traktionskontrolle gearbeitet werden. Natürlich ist das nicht gleich komplett an einem Testtag getan, doch die ersten Untersuchungen insbesondere hinsichtlich der prinzipiellen Eignung konnten bereits durchgeführt werden.

 

Was noch fehlt, das ist jede Menge Detailanpassung (oder, im Automobiljargon: „Applikation“). Das kleine Ersatzmodell, welches in Echtzeit das vereinfachte Fahrzeugverhalten per Software abbildet, darf natürlich nicht nur für ein spezifisches Fahrergewicht sowie das spezifische Reibungsverhalten zwischen Reifen und Fahrbahn seine Gültigkeit besitzen. Es müssen also viele Tests durchgeführt werden mit unterschiedlichen Fahrern, unterschiedlichen Aerodynamik-Einstellungen, unterschiedlichen Reifen, bei unterschiedlichen Temperaturen, … Kurz: Viel Training. Für die Fahrer, für die Software, für den RTo9. Los geht’s!

Wir danken René Socher, Julien Kühl und Markus Becker für die umfangreiche und freundliche Unterstützung von Seiten der Robert BOSCH GmbH.