Formula Student Germany 2016

Formula Student Germany 2016

Dienstag

Die Formula Student Germany 2016 begann für uns mit dem Einladen des Eurocourier-Lkw am Dienstag um 1:00 Uhr. Wir konnten so die Gelegenheit nutzen, am Montag ein letztes Mal vor dem Wettbewerb testen zu gehen und noch wichtige Rückschlüsse für das Event ziehen.

Am Dienstagmorgen um 7.00 Uhr war dann Treffpunkt zur gemeinsamen Abfahrt. Gegen 13:30 trafen wir in Hockenheim ein und begannen sofort mit dem Aufbau des Zeltplatzes neben den befreundeten Teams aus Zwickau und Dresden. Als nächstes stand das Anmelden des Teams bei der Event Control auf dem Plan. Anschließend durfte dann die Box aufgebaut werden. Außerdem erfuhren wir unsere Scrutineering-Nummer. Nachdem die Box eingerichtet war, gab es noch ein gemeinsames Abendbrot. Im Anschluss wurde der RT10 noch auf das morgige Scrutineering vorbereitet.

Mittwoch

Der erste „richtige“ Tag der FSG 2016 stand für das Racetech Racingteam ganz im Zeichen des anstehenden Scrutineerings und der Vorbereitung auf die statischen Disziplinen der diesjährigen Veranstaltung. Nach einem zeitigen Aufstehen und ausgiebigen Frühstück wurde in der Box der RT10 für das mechanische Scrutineering vorbereitet und mögliche Schwachstellen beseitigt. Die Elektroniker kümmerten sich in dieser Zeit um den Akku, der ebenfalls technisch abgenommen werden musste. Bis zum Mittag wurden so am Auto Verbesserungen umgesetzt, bis es 13 Uhr zum Gruppenfoto mit allen Teams und Autos, auf der Rennstrecke kam. Anschließend versammelte sich das ganze Team zum gemeinschaftlichen Mittagessen an der Box, um gestärkt in das Pre – Scrutineering starten zu können. Dabei werden alle Fahreranzüge und das Zubehör wie Feuerlöscher und Push-bar, sowie die auf dem Event verwendeten Reifen inspiziert. Nach diesen Voruntersuchungen konnten wir dann direkt in die mechanische Abnahme gehen, wo die technischen Inspekteure dann doch noch wenige mechanische Schwachstellen entdeckten für die es Lösungen zu finden galt.

Am frühen Abend war dann das Akku-Scrutineering bestanden und viele Teammitglieder widmeten sich noch bis spät in die Nacht den Baustellen des mechanischen Scrutineerings.

Während in der Box körperlich gearbeitet wurde, beschäftigten sich die Verantwortlichen des Businessplans und der anderen beiden statischen Disziplinen mit ihren Konzepten, um an den beiden kommen Tagen gut auf die Präsentationen vorbereitet zu sein.

Donnerstag

Nach dem gemeinsamen Frühstück fand am Donnerstag wie jeden Morgen das Drivers- und Team Captain Briefing statt. Nachdem alle Teilnehmer mit aktuellen Informationen, dem Wetter und dem Tagesplan versorgt waren ging es zurück in die Box, wo wir das Auto für die elektrische Abnahme fertig machten. Bis zum Mittag konnten wir dann schon einen guten Teil des E-Scrutis hinter uns bringen, mussten die technische Abnahme dann aber für die Teilnahme an den statischen Disziplinen unterbrechen. Los ging es 13:30 mit dem Business Plan, es folgten Cost Report und Design Report. Leider schloss das Scrutineering am Donnerstag schon um 18:30, so dass wir den RT10 nach den Statics nicht mehr weiter überprüfen lassen konnten.

Freitag

Der Freitag stand ganz im Zeichen des Skid Pad und wir fieberten der baldigen Beendigung des E-Scrutis und dem anschließenden Tilt-, Rain-, und Brake Test entgegen. Wir wurden leider enttäuscht, denn nachdem wir den LV-Teil des Scrutineerings überstanden hatten, wollte das Auto einfach nicht angehen. Die Fehlersuche begann, das Problem wurde recht schnell auf den Akku eingegrenzt. Also Akku ausbauen, ab ins Charging Tent und den Fehler suchen. Der Fehler (der HV-Stecker des Akkus hatte keine Verbindung) wurde behoben, der Akku erneut abnehmen lassen und das Auto wieder zusammengebaut. Doch auch beim nächsten Versuch ließ sich das Hochvolt-System des Autos nicht starten und wir mussten erneut den Akku ausbauen und die Versiegelung entfernen. Und wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu: beim zufälligen Überprüfen des BMS entdeckte ein Scrutineer einen weiteren Fehler, dessen Behebung wertvolle Stunden kosten sollte. Dazu nutzen wir jede mögliche Minute und zogen auch den „Joker“, der es den Teams erlaubt einmalig bis 24:00 anstatt 22:00 am Akku zu arbeiten. Leider schafften wir es nicht rechtzeitig, die beiden Fehler zu beheben und mussten tatenlos zusehen, wie unsere vermeintliche Vorzeigedisziplin, das Wet Pad, von Karlsruhe, Darmstadt und Dresden dominiert wurde.

Neben der ersten dynamischen Disziplin fand am Freitag der erste Teil der Award Ceremony statt, und so konnten wir auch unseren ersten Erfolg auf den Events feiern: den 1. Platz im Cost Report! Mit Platz 15 im Design Report und 22 im Business Plan konnten wir zu mindestens die Statics zufriedenstellend abschließen.

 

Samstag

Neuer Tag, neues Glück – dachten wir zumindest. Am Samstagvormittag waren dann die Fehler behoben und es nährte sich die vorsichtige Hoffnung, doch noch bis 20:00 Uhr geöffneten Autocross teilnehmen zu können.

Nachdem wir endlich unser Problem im Battery Management System und auch der ursprüngliche Fehler gefunden und behoben war, wurde der Akku erneut der elektrischen Durchsicht unterzogen und konnte am Samstagmorgen wieder im Auto verbaut werden. Von der Hoffnung erfüllt, wenigstens noch an Autocross und Endurance teilnehmen zu können schoben wir den RT10 gegen 10 Uhr zum gefühlt hundertsten Mal Richtung E-Scrutineering. Gegen Mittag stellten wir dann Probleme mit unserem Stromsensor fest. Dieser wird benutzt, um zu verhindern dass gleichzeitig Gas gegeben und gebremst werden kann und ist Teil des sogenannten BSPD (Brake System Plausibility Device). Bis 17.00 Uhr versuchten unsere Elektroniker das Problem zu beheben – leider ohne Erfolg. Zur genaueren Analyse des Problems wäre es erforderlich, den Inverter aus- und wieder einzubauen, was zeitlich dann einfach nicht mehr schaffbar war. 18:30 schloss das Scrutineering letztendlich und wir mussten unseren Traum von der erfolgreichen FSG-Teilnahme begraben.

Sonntag & Montag

Das sonntägliche Endurance verfolgte das Team dann gemeinsam von der Tribüne. Das Rennen war geprägt von einer sehr hohen Ausfallrate, zudem wurden einige Teams nach dem Endurance disqualifiziert. Insgesamt konnten nur 6 von 40 Elektroteams die wichtigste Disziplin erfolgreich abschließen. Sieger war einmal mehr das Team der TU Delft (NL), die sich in einem spannenden Rennen gegen die Autos aus Karlsruhe und Stuttgart durchsetzen konnten.

Bei den Verbrennern konnte das Auto der TU München das Endurance, sowie den Gesamtsieg der Verbrenner-Klasse erringen. Bei den Elektroautos triumphierte Karlsruhe knapp vor Delft und konnte die FSG damit zum ersten Mal für sich entscheiden.

Im Anschluss an die Siegerehrung fand die berühmt-berüchtigte MAHLE-Party statt und die Teams feierten auf dem Zeltplatz weiter.

Am Montag früh wurde der Zeltplatz aufgeräumt und der soeben eingetroffene ECL-Laster beladen, gegen Mittag erfolgte dann der Aufbruch nach Freiberg.