Schleifaktion

Jaja, manche Dinge ändern sich wohl nie: Die Tatsache, dass wir Magnesium als Werkstoff für die Außenhaut und nun auch als Sandwichmaterial verwenden. Und, dass es poliert werden muss, um das Optimum aus dem Werkstoff herauszuholen. Vor allem bei den Teilen der Aerodynamik ist eine hohe Oberflächenqualität besonders wichtig. Aber natürlich auch bei unserem einzigartigen Monocoque.

Den Anfang der Aufgabe bewältigten wir noch mitstrahlenden Gesichtern und Eis. Doch je näher der Stichtag rückte, desto müder die Gesichter und desto seltener lachte noch jemand bei meinem Anruf und der Frage, ob sie oder er sich nicht schon IMMER mal in einem selbstpolierten Spiegel aus Magnesiumsehen wollte.

Denn es dauert eine Weile, unser Ziel, den selbstgeschliffenen Magnesiumspiegel, zu erreichen. Es folgen 6 Schleifstufen aufeinander. Dabei wird bei jeder Stufe im 90° Winkel zur vorhergegangenen Schleifstufe weiter geschliffen – und zwar erst dann, wenn alle Schleifspuren einer Stufe ohne Fehler vorliegen. Nach den Körnungen 120, 240, 600, 1000, 2000 und 4000 folgen noch 3 Polierstufen. Erst dann werden alle Teile mittels Flammenpyrolyse versiegelt und später noch lackiert, um die äußerst empfindliche und korrosionsanfällige Oberfläche zu schützen. Tja… das ist schon eine sehr außergewöhnliche Sache. Vor allem, wenn bedacht wird, dass der Zeitaufwand für ein Sideplate des Frontflügels allein circa 16 Stunden beträgt.

Doch ganz egal, wie sehr wir alle schon ab der zweiten Stufe das Magnesium oder zumindest das Schleifpapier auf den Mond wünschten, konnten sich keiner dem super Ergebnis entziehen, das jetzt beim Rollout auch alle Sponsoren, Eltern, Freunde und Bekannten bewundern konnten.

Nochmal einen herzlichen Dank an alle aus dem Team, die sich so wahnsinnig mit reingehängt haben und die ganze Aktion nächtelang mit uns durchgezogen haben!